Neu ausgekleidet, von innen
hellzartblau, fadengrün
gelbgrau, milchweiß – der Himmel
Grüne Schlieren, schwarze Stäbe
gelbrotbraunes Punktemeer – der Wald am Morgen
Neu ausgekleidet, von innen
hellzartblau, fadengrün
gelbgrau, milchweiß – der Himmel
Grüne Schlieren, schwarze Stäbe
gelbrotbraunes Punktemeer – der Wald am Morgen
Was genau macht der Platz, an dem man zeltet, mit einer Familie? Ehrlicher Bericht einer geforderten Mutter.
Von Vanessa Krieg
Ich dachte, wir hatten die Knaller-Idee: ein Zelturlaub in Holland, mitten in den Dünen. Der Strand direkt vor der Tür, andere Kinder auch, dazu Spielplätze, eine Menge Platz, das Meer. Doch was ist passiert? Es ist letztlich einer der anstrengendsten Urlaube geworden, die wir bisher hatten – und wir waren vier Wochen nur mit Zelt und Auto in Schottland, sind mit dem Wohnmobil zwei Monate durch Skandinavien gefahren und einen Monat durch die USA. Haben Schneestürme und Sturmnächte zusammen gemeistert ebenso wie Wolkenbrüche und Hitzetage.
Dennoch waren die zwei Wochen Zelten auf der Insel Texel besonders anstrengend, natürlich nicht nur. Denn es war von allem etwas dabei. Und wir hatten auch tolle, lustige und harmonische Momente an schönen Orten, Tage am Strand, Krebse fangen im Hafen, ein Picknick am Watt, Muschelsammeln, Leuchtturm entdecken.
WeiterlesenDie Sami haben sich altes Wissen bewahrt, das ihnen in der Klimakrise nun hilft – aber durch diese gleichzeitig bedroht ist. Auch an der Sami-Hochschule in Kautokeino, der Hauptstadt des Urvolkes in Nordnorwegen, kämpfen indigene Forscher für den Erhalt der traditionellen Sichtweisen auf Umwelt und Natur. Ich habe eine Woche dort verbracht, um Reportagen darüber zu schreiben und mein Forschungsprojekt zum samischen Journalismus und dem Klimawandel im Feld zu beenden.
WeiterlesenWir sind eine Familie, die gerne reist. Seit rund zehn Jahren sind wir als Paar unterwegs, seit acht Jahren mit mittlerweile drei Kindern. Meistens zieht es uns mit Auto, Bus, Wohnmobil oder Zug in nordische Gefilde, oft in Europa. Was uns antreibt, ist die Suche nach besonderen Landschaften, nach Weite, Schönheit und Wildnis. Die gibt es aber auch vor unserer Haustür: in Mühltal bei Darmstadt, wo wir versuchen, möglichst oft die kleinen, aber nicht weniger spannenden Touren anzugehen.
Wir treffen unterwegs viele Menschen, gerade auch andere Familien. Und Tiere – manchmal ganze Herden, seien es Rehe, Hirsche, Rentiere, Mustangs oder Bisons. Auch durch sie haben sich so viele Bilder und Erlebnisse angesammelt, dass wir beschlossen haben, das Schönste davon über diesen Blog zu teilen – auch mit dem Hintergrund, auf die Bedrohung der Natur hinzuweisen. Denn ihre Schönheiten und Kostbarkeiten sind in Gefahr. Und damit auch das, was unser Reisefieber entfacht und uns losziehen lässt.
für das was bindet auf den grund dessen was gründet das bildet alles heraus aus mir in euch hinein wie ein windstoß in die ebene fährt für das was begründet jedes wort hier und in den anderen sonsträumen für das was bindet alles zusammen und verbindet zum ganzen das mit uns herumrennt und halt bekommt wenn wir halten wiegen, lieben, liegen ausbreiten und abgeben statt bekriegen, aufheizen, abschieben
Wie viele Zuflüsse hat Dein Strom, wie viele Arme Dein Delta? Ich frage als Fluss und komme als solcher zu Dir. Der Sehnsucht stattgeben heißt auch, Einiges sein zu lassen und schmalere Pfade zu gehen. Sie führen an Wasser, die ohne das Lassen nicht sichtbar wären.
Ich ging hinein Ein Wabern, Wogen, Wiegen, So durfte ich Dem Wald erliegen Zartes Blaugrau Im Weiß Dahinter Gelbbeiger Sonnentanz Darunter ich Der neue Tag Wir auf dem Weg Ins Leben
Der schweizerische Entwicklungsforscher Remo Largo bringt in seinem Buch „Das passende Leben“ auf den Punkt, was wir in der gesamten Nachhaltigkeitsdebatte als Grundlage denken müssen: die natürlichen Bedürfnisse des Menschen als Naturwesen:
Nach zwei Stunden entlang eines Fjellpfades, der mich durch Nebelbänke und kalte Luft immer weiter nach oben in die Hardangervidda führte, war ich im Eis angekommen; vor mir Schneefelder, deren Einsamkeit ich noch nicht erkannt hatte; schattige, grau-weiße Felshänge mit gelben, verblichenen Heideresten, Geröllhalden im Dunst, die Stille der hohen Ebene. Nur das leise Konzert des Schneeflusses war zu hören, der nun, nach einer Biegung des Pfades, jäh meinen Weg hinauf versperrte.
Struppige Eiszapfen und die weißen Wellen der Schneeverwehungen säumten des Lauf des zwei, vielleicht drei Meter breiten Flusses bis in die Nebelbänke hinein, aus denen er mir entgegenkam, um hier seinen Lauf zu ändern und sich ins Tal aufzumachen. Es gab keine andere Möglichkeit, um hinüberzukommen und weiterzulaufen – sechs Stunden noch auf die Hütte Viveli zu – als ein Sprung ans andere Ufer. Ich hatte genug Anlauf auf dem hier abfallenden Pfad, festen Grund unter den Füßen und konnte auch leicht bergab springen, weil der Pfad am anderen Ufer leicht abfiel. Ich schnallte ab und warf den Rucksack vor, lief zweiter Meter zurück, rannte an und sprang hinterher.
Beglückt von der abenteuerlichen Unterbrechung des bis dahin gleichförmigen Weges durch diesiges Fjelll, liefe ich weiter und weiter, durch klamme Nebelbänke und vorbei an Felsburgen, setzte über kleine Bäche und Rinnsaale, die Augen der Vidda, die überall sind, und stieg durch immer neue Schneefelder. Nieselregen setzte ein, ich die Mütze auf – kam aber gut voran, auch bei schlechter werdender Sicht.
Doch mit einem Mal stimmte etwas nicht mehr, eine unbestimmte Ahnung kam auf. Ich hielt auf einem Schneefeld inne und schaute um mich, soweit das in den Winterschlieren noch möglich war, die den Sommerwanderer hier oben im subpolaren Geläuf nun fast ganz eingefangen hatten. Jetzt begriff ich, was es war – oder was nicht war, fehlte: die Fußspuren anderer Wanderer in den Schneefeldern. Auch wenn sie Monate alt sind, sie sind in der viel bewanderten Vidda immer da und Garanten dafür, dass schon andere gegangen sind, wo ich gerade gehe.
Hier, wo ich jetzt stand, in einem abschüssigen und mit großen Steinblöcken durchsetzten Schneefeld, gab es keine einzige Spur mehr. Und so schossen mich die Gedanken hinaus aus der Wanderlust und hinein in zeternde Erinnerungen an die vergangenen beiden Wegstunden nach dem Start an der Hütte Stavali um acht Uhr morgens: Ohne Spuren, so war der ganze, immer unkenntlicher gewordene Pfad die ganze Zeit schon gewesen, ganz so wie die anderen Schneefelder und Eisflächen, die ich durchquert hatte. Ein Schauder durchfuhr mich; ich begriff, dass ich mich verlaufen hatte und schon lange in die falsche Richtung gegangen war.
Ich kniete an einer Felswand nieder, klaube die Karte auf dem Rucksack und breite sie auf ihm aus. Nahm den kleinen Kompass dazu, den ich zusammen mit anderem Zeug noch schnell im Ausverkauf eines verschlissenen Berliner Outdoorladens gekauft hatte. Ich hielt ihn still, und die Nadel zeigte nordwärts. Nicht nach Osten, wie ich glaubte. Mein Blick wanderte die Karte hinauf, den falschen Pfad entlang und weiter über kleine Flüsse hin zu den enger werden Höhenlinien, die bis auf 1583 Meter führen, unten ein einsames Tal, Jolabotnen, danach der Berg Sovarenuten und dann der Zielpunkt dieses nicht mehr belaufenen Pfades: Dalamot, wo eine Hütte eingezeichnet war, die sicher nicht mehr betrieben wurde.
Ich war unterwegs zu einem hoffnungslosen, verlassenen Platz in der Vidda, der einmal marschierende Vorgänger anzog, jetzt aber aufgegeben worden war, wohl weil die Instandhaltung des Pfades zu aufwändig ist in diesem sonst unzugänglichem Gebiet; Hochwasser, Lawinen, Eis – sie alle greifen Wege und Brücken hier oben ständig an, weshalb die Wege manchmal verschwinden. Und Behelfsbrücken gibt es nur auf den größeren Routen, sonst müssen Wanderer waten.
Ich saß schon einige Minuten über den Rucksack und die Karte gebeugt und merkte nun, wie eine leichte Kälte die Beine hochzog, das Auskühlen begann. Schnell schnallte ich mein Geschirr wieder auf, griff den Wanderstock, einen 1,2 Meter langen Nußstab, der mich überall hin begleitete, und stob mit einer riesigen Wut gegen mich selbst los, immer das Bild von heute Morgen im Sinn mit einer Felswand und dem roten „T“, der Wegmarkierung. Denn ich hatte mich gesammelt und sah nun genau die Stelle vor mir, an der ich falsch abgebogen war, vielleicht in Gedanken an den gerade abgeschlossenen Lebensabschnitt und den Verlust vieler Annahmen, auf das Leben gegründet waren.
Mein Weg hier führte ins Nicht, seit zweieinhalb Stunden schon bei Kälte, schlechter Sicht und miesem Wetter; der morgendliche Ruf der Berge war zum einem tonlosen, kratzenden Lied, zu einer schluckende Stille geworden, aus der ich davonlaufen wollte. Ich musste zurück, so schnell wie möglich. Ich lief im schnellen Trott und fixierte noch mehr den Boden als sonst, damit meine Sprünge und schnellen Tritte jetzt nicht fehlgingen. Ich kam gut voran, klebte nur über dem Boden, dachte an nichts und dann doch, war leicht beschwingt von der rettenden Erkenntnis und dem guten Ende der Geschichte. Dann kam eine Spitzkehre, dann Schrecken und Stillstand.
Ich stand wie gebannt vor dem eisigen Fluss, über den ich gesprungen war – auch gedanklich, denn in allem Ärger über meine Orientierungslosigkeit hatte ich ihn vergessen. Doch er wartete ohnehin, eisig und zeitlos, mit einer Botschaft: „Keine Chance“. Ich hatte keine Chance, wieder hinüber zu springen, denn vom hiesigen Ufer aus konnte ich keinen Anlauf mehr nehmen, weil sich das Fjell direkt aus dem Fluss erhob und der Pfad schon zwei Armlängen nach dem eisigen Steilufer, auf dem ich vorhin gelandet war, steil anstieg. Außerdem hätte ich leicht bergan springen müssen. Und an Waten war in dem tieferen Eiswasser nicht zu denken; die Hütte war zu weit weg, eine Unterkühlung und deren Folgen sicher.
Leere zog in mich, ein fragender Raum, so weit wie die Ebene, eine klamme Ungewissheit, die der Vorhof tieferer Angst war und mit dem Blick über meine Schulter zu einer klaren, kalten Furcht wurde. Hundert Meter weiter verlief eine eisige Brücke über den Fluss, der direkt dahinter offenbar – so ließen es die Nebelfetzen und ein lauteres Rauschen vermuten –in einen Pool oder einen See abstürzte. Ich verstand, ohne weitere Buchstaben zu denken, dass diese Brücke meine einzige Möglichkeit zur Rückkehr war, die unbedingt anstand. Denn ich hatte weder Zelt noch Handyempfang, war verfroren und nervlich marode, sobald ich anhielt.
Ich kraxelte über Firnschlieren und die verschneiten Felsen des Steilufers und stand kurz darauf auf einer kleinen Freifläche, von der sich die Eisbrücke rund drei Meter über den Fluss zog. Schritt für Schritt, mein Herz trommelte wie eine Djembe im Solo, trippelte ich vor, prüfte jedes Mal mit meinem Stock die Festigkeit des Eises und hörte in Berg, Schnee und Wasser hinein nach möglichem Knacken, Knirschen oder Bersten, nach allem, das angedeutete hätte, dass dieses wildschöne Geschenk des Winters, das zugleich eine der größten Gefahren bisher war, unter mir einzubrechen drohte.
In der Mitte, nach anderthalb Metern, stockte ich kurz und lauschte über dem Fluss noch konzentrierter in die Weite. Doch es war nichts da außer den Lauten des Wassers und den Schlägen meines Körpers, die aber berechenbar waren. Ich setzte den Stab wieder auf, klopfte das Eis ab, trat vorsichtig hin, hörte nach, trat fester, zog den linken Fuß hinterher, stand erneut. Und sprang dann einfach den letzten Meter ungeplant und mit aller Kraft auf einen Felsvorsprung, der frei von Schnee war.
Ich war zurück, auf dem Bauch gelandet mit allem, lag da und schrie. Biss dann in den Schnee, ließ die Kälte durch die Zähne fahren, schluckte den eisigen Klumpen herunter und dachte für eine Weile an nichts mehr. Ich lag nur. Dann brach ich wieder auf, um den richtigen Weg zu nehmen.
Je mehr wir die Erde ausbeuten, desto stärker zieht es uns zu ihr hin – sichtbar oder subtil, gezielt oder unbewusst, gar rein symbolisch. Oder gewollt und kämpferisch. Und je stärker wir auch Technologien und das Unbelebte betonen, desto stärker wird unser Ruf nach Lebendigkeit und Organischem. Wir können es so belassen und weiter stolpern. Oder die Naturbewegungen, vor allem die ungeordneten, unsichtbaren und richtungslosen Fluchtläufe und Reflexe unserer Erdwesenhaftigkeit, weithin Formen zu einer Kultur der Alltagsökologie, die das Sein in aller Turbodigitalität gesunden lässt.
– Geschichten als Chance. Erzählformen im Umweltjournalismus. In: Politische Ökologie 152/2018, „Grüntöne. Die Medien und die Große Transformation“ , S. 83-90.
– Peter Seeger, Torsten Schäfer: Slow Media – Ein Beitrag zur medialen Nachhaltigkeit. In: Politische Ökologie 152/2018, „Grüntöne. Die Medien und die Große Transformation,“ S. 106-112.
– Klimageschichten – Zukunft denken. Ein journalistisches Begleitprojekt. In: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Klimapolitik der nächsten Generation. Ergebnisse einer jungen Ideenwerkstatt als Jugendbeteiligungsprojekt zur COP23 S. 34-35. URL: https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=31426&token=f4eaa6fe4c8ea64331195603ead85fc2d7f6b669
– Grüner Journalismus – Zum Spannungsfeld zwischen Neutralität und Transformation. Beitrag im Tagungsband zur Konferenz „Große Transformation und die Medien – Alternativen zum Wachstum als Leitbild der Kommunikation“. 10. bis 11. Juli 2017 , Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder in Berlin.
– Dichter Schwarm. Zur Pluralisierung, Differenzierung und Kooperation von Umwelt-NGO. Eine journalistisch-praktische Analyse am Fallbeispiel der EU-Fischereireform. In: Rademacher, Lars, Remus, Nadine (Hrsg.): Handbuch NGO-Kommunikation. Springer VS 2018. S. 397-404. URL: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-18808-9_22
– Nature Writing-Kolumne „Geschichten von Stein und Sein“: http://www.geo-naturpark.net/deutsch/nachhaltigkeitsziele/Kolumne-6.php
Das Projekt will die Vielfalt der menschlichen Beziehungsverhältnisse zum Wald aufzeigen und auch deutlich machen, wie sehr wir emotional und kulturell vom „Psychotop“ der Wälder abhängen. Das waldreiche Darmstadt bietet hierfür besonders gute Bedingungen, da es ganz verschiedene Orte und damit auch Menschen gibt, die tiefergehender mit dem Wald zu tun haben, sei als Arbeitsort im Forst, als Quelle der Inspiration für ihre Kunst oder Raum des Entdeckens für Kinder, die einen der neuen Waldkindergärten besuchen. All diesen Orten werden sich die studentischen AutorInnen im Sommersemester 2018 behutsam nähern und den Blick darauf werfen, welche Bande zwischen diesen Menschen und dem Wald als sozialem und ökologischem Raum entstanden sind.
Den Blick auf Digitalität zu richten bedeutet gleichzeitig immer auch, in Problembearbeitungen und Lösungssuchen die Perspektive auf die organische Wesenhaftigkeit des Menschen und damit seine Existenz als haptisches Naturwesen einzunehmen und daraus hervorgehend einen dialektischen Betrachtungsprozess zu entwickeln, in dem ein stetes Hin- und Herpendeln, ein Aufspreizen und Einfahren, zu den Kongruenzen führt, die Gesellschaft und Individuen gut tun, weil sie deren natürliche biologische und psychologische Prägungen sowie Begrenzungen respektieren.
Dieses Bild habe ich am letzten Zipfel der Lofoten gemacht, vor einem Aufstieg auf den hinteren Berg
Diese Gedanken entstanden nach einem Studienseminar an der Hochschule Darmstadt zum Themenkreis „Medien, Zeit und Achtsamkeit“:
Wie lautet das Paradigma unserer Zeit, als Paradoxon gedacht, dem sich Menschen in vielen Berufen heute stellen müssen? Sie sind aufgefordert, mit zunehmend weniger KollegInnen in stets kürzerer Zeit bei rasant steigendem Informationsangebot mit immer neuen Technologien fortwährend komplexer werdende Themen in ansprechenderer bzw. besserer Weise zu bearbeiten im Hinblick auf einen höheren Profit des Gesamtsystems (z.B. Unternehmen), dessen Teil sie sind. Kern dieser Steigerungslogik ist, so lange man sie als Momentaufnahme versteht, das ökonomische Effizienzparadigma als Hauptthese unseres Wachstumsmodells. Entzieht man sich der momentanen Perspektive, verzeitlicht das Paradoxon stärker und setzt es in den Kontext etwa eines ganzen Arbeitstages, so vervielfältigt sich die Anforderung sofort in eine unbestimmte Quantität. Denn sie könnte gar für eine Stunde gelten, in der die Ansprüche gegenüber der kommenden Stunde erfüllt werden müssen. Oder nur für eine Minute. Womöglich Sekunden, in manchen Berufen, an der Börse etwa. Nur was macht diese Arbeitsanforderung, die sich gegenüber vordigitalen Ansprüchen durch ihre Mehrdimensionalität unterscheidet, mit uns – als Gesellschaft sowie den einzelnen Menschen?
Die Forellen bissen schnell; das Messer habe ich nach der Lapplandreise unbedingt kaufen müssen. Und wir malen viel, die Kinder vor allem, ich male derzeit viele Bäume, keine bestimmten aber. Es könnten auch Walnussbäume sein, unter denen wir viele Nüsse gefunden haben vor ein paar Wochen. Die klare Herbstluft brachte sogar an einem eher unpoetischen Ort eine melancholische Stimmung des vergehenden Tages in die Gedanken: am Campus in Dieburg, kurz nach der letzten Vorlesung.